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Wie man es schaffen kann, … wenn man es schaffen will!


 

Immer häufiger kommt es vor, dass Eltern mich ansprechen und meinen: „Du, ich weiß nicht, was da mit unseren Kindern abläuft – irgendetwas stimmt doch hier nicht! Die haben ja gar keine Kindheit mehr?!“

Ich habe das Gefühl, dass Eltern zunehmend wahrnehmen können, dass die Art und Weise wie unsere Kinder heute aufwachsen, sich von der menschlichen Natur doch irgendwie entfernt hat. Wenn es nun tatsächlich Familien gibt, die sich für ihre Kinder etwas anderes als einen durchgetakteten Alltag wünschen und auch keine Elektronik-Junkies in die Welt setzen möchten, dann können im Folgenden ein paar Anhaltspunkte für eine etwas andere Umsetzung gefunden werden.

Prinzipiell gilt, man ist sich selbst der beste Ratgeber! Das eigene Bauchgefühl, die eigene Intuition sollten gegenüber dem „so machen es alle“ oder „das wurde immer schon so gemacht“ Vorrang haben. Natürlich können ab und an auch die eigenen Gedanken und Bedenken auf den Holzweg führen. Wenn man seine Intuition aufgrund zu vieler „Nebengeräusche“ gerade nicht „hören“ kann und irgendwann feststellt, dass man ganz schön tief im Schlamassel feststeckt, hat man sich vielleicht nicht nur vom richtigen Weg, sondern auch von sich selbst ein gutes Stück entfernt. Aber spätestens diese Erkenntnis ist oft der erste Impuls und unser Bauchgefühl lenkt dann doch noch ein. Man gelangt wieder auf den rechten Pfad und ist um eine Erfahrung reicher.

In diesem Sinne wünsche ich allen Menschen, dass sie sich selbst die besten Lehrer sind. Sobald man bereit ist, selbst Beobachtungen anzustellen, Erfahrungen zu machen und auszuwerten, ist die eigene Intuition ein glaubwürdiger Partner. Es spricht grundlegend auch nichts dagegen, sich da und dort an seinem Umfeld zu orientieren. Mein Tipp: Wenn du nach Hilfe suchst, halte nach Menschen Ausschau, die glücklich und erfolgreich sind, in dem Bereich, den du selbst verbessern möchtest.

 

Wie man das finanziell schafft – Prioritäten ändern sich!

Ein Haupteinwand, wenn ich meinen Freundinnen vom Mamasein vorschwärme, ist der finanzielle Aspekt oder die Gefährdung der Unabhängigkeit der Frau. Dazu sei vorab einmal gesagt, dass ein Vorschlag von mir, zur angemessenen Entlohnung des kinderbetreuenden Elternteils, inklusive Pensionsbezüge und Sozialversicherung, längst an das Familienministerium ergangen ist. Darin ist ein detaillierter Schlüssel zur entsprechend entlohnten elterlichen Betreuung enthalten. Diese Finanzierung stellt es den Eltern frei, ihr Kind in Betreuungseinrichtungen zu geben oder eben selbst diesen Part zu übernehmen. Die finanzielle Zuwendung ergeht an denjenigen, der das Kind betreut. Nennenswerte Reaktionen seitens der zuständigen Instanzen gab es leider keine. Aber auch solange die Regierungen noch nicht begriffen haben, dass das Aufziehen des Nachwuchses durch liebevolle, engagierte Eltern einen positiven und nachhaltig relevanten Aspekt für die gesamte Bevölkerung und die Wirtschaft hat, lässt sich etwas unternehmen. Dazu braucht es wahrscheinlich nicht viel mehr als Flexibilität und etwas veränderte Prioritäten. Grundsätzlich ist die Situation in jeder Familie etwas anders und erfordert daher die gemeinsame Kreativität der Familienmitglieder. In unserem Fall konnte viel damit geregelt werden, dass wir einfach unsere Arbeitszeiten aufeinander abgestimmt haben. Mein Mann geht einem Vollzeitjob nach, kann sich aber an 1 bis 2 Halbtagen, die Zeit so einteilen, dass er vor- oder nacharbeitet und ich währenddessen meiner beruflichen Tätigkeit nachgehen kann. So verdiene ich das, was ich selbst benötige, und kann das Haushaltsbudget aufbessern. Das schreibe ich für all jene, denen es wichtig ist, finanziell unabhängig vom Partner zu sein. Ich muss aber sagen: auch das ist individuell. Ich kenne einige Familien, in denen ein Elternteil es sehr schätzt, dass der andere den Alltag mit den Kindern übernimmt und die finanziellen Einnahmen einfach der ganzen Familie zur Verfügung stehen. Egal wie man es macht: Wichtig ist, dass die Arbeit mit Kindern, nicht minderwertiger als die Arbeit in einem Büro oder einer Kanzlei bewertet werden darf. (Auch wenn die gängigen Regierungssysteme diesen Ansatz im Privatbereich noch nicht in Umsetzung bringen konnten – eine Kindergärtnerin wird entsprechend entlohnt – eine Mutter, die individuellere und oft bessere Betreuung anbieten kann, nicht??)

 

Wie man das mental schafft – Geduld, Verständnis und Liebe!

Wenn man also für den Alltag der eigenen Kinder eine Einigung getroffen hat, um eine sinnvolle möglichst stressfreie (auch für die Eltern!!!) Betreuung der Kinder selbst abdecken zu können, dann ist der erste Meilenstein gelegt. Klar, wenn man damit anfängt neue und eigene Strukturen zu schaffen, beginnt der Weg oft erstmal holprig. Ein entspannter Alltag muss erst etabliert werden und der Faktor Leben schenkt uns immer wieder Tage, an denen wir unsere Grenzen neu definieren dürfen. In arbeitsintensiven Zeiten, dass muss ich zugeben, ist da auch die eine oder andere Abendschicht dazu gekommen. Gerade in den Jahren, als die Kinder noch jung waren, aber die staatlich teilfinanzierte Kinderbetreuungszeit ablief, kann ich mich an wenig „freie Abende“ erinnern. Weil wir entweder noch an unseren Projekten zu arbeiten hatten oder schlicht mit den Kindern einschliefen. Trotzdem hatte ich dadurch tagsüber viel Zeit, um unsere Kinder durch den Tag zu begleiten. Je mehr ich mich darauf einlassen konnte, Projekte abzugeben (ohne mich dafür zu schämen), um noch mehr bei der „Mutter-Sache“ zu sein, desto größer wurde die Freude über die gemeinsame Zeit in der Familie. Ich genoss es mit den Kindern zu kochen oder im Gemüsebeet zu graben – und am allermeisten, wenn die Kids selbst ins Spielen oder Entdecken vertieft waren und ich meinen eigenen Dingen nachgehen konnte.

Mein Mann und ich haben einfach die Priorität auf die Betreuung unserer Kinder, durch mindestens einen Elternteil, gelegt. Der Praxis halber betraf das, speziell in den ersten Jahren, als vollstillende Mutter, vorwiegend mich. Mein Mann hat dann übernommen, wenn ich meine Arbeiten zu erledigen hatte. In diesen anfänglichen Jahren sind Dinge wie Kino oder „auf dem Sofa chillen“ dieser Priorität gewichen – das muss ich ganz ehrlich sagen – und oft war nur Zeit für das Notwendigste. Allerdings, wenn mein Mann und ich uns heute von unseren Kindern die Welt erklären lassen, dann sind wir uns sicher, dass es diese Investition wert war.

Ebenso wie mit dem Geld verhält es sich demnach auch mit der Zeit – und bleibt eine Sache von Priorität. Es mag sein, dass es Familien gibt, wo es nicht anders geht und beide Elternteile Vollzeit arbeiten müssen. Ganz zu schweigen von AlleinerzieherInnen. Dennoch kennen wir mehrheitlich Familien, in denen ein dementsprechend hohes gemeinsames Einkommen aus zwei Erwerbstätigkeiten und die damit verbundenen Ausgaben für diverse Luxusgüter und Dienstleistungen gar nicht nötig wären. Und übrigens, die bei zwei arbeitenden Eltern benötigte Kinderbetreuung ist meist auch nicht billig!

Bis auf einige Ausnahmen wird man natürlich feststellen, dass spektakuläre Reisen, teure Autos und das neueste Smartphone kaum Platz in einer Haushaltsrechnung einer durchschnittlichen Familie haben, wenn nur ein Elternteil voll arbeitet. Ich muss aber sagen: es fiel uns gar nicht schwer auf all das zu verzichten. Der Urlaub mit dem Auto oder am Campingplatz war genau so nett und auch wir haben es geschafft uns eine kleine Oase in einem Haus mit Garten aufzubauen.

 

ree

 

 

Schöpferin vs. Dienstmagd! – Viel Gutes schaffen und sich für seine Herzensthemen begeistern!

Ob Zeit oder Geld – in dieser Sache ist wohl ein bisschen Kreativität gefragt. Die Priorität verschiebt sich dahingehend, dass man sich weniger um ein kostspieliges Highlight oder einen Thermenurlaub nach dem anderen kümmert, sondern mehr um einen angenehmen, gemeinsamen Alltag. Das klingt vielleicht weniger spannend, bringt aber einen Rundum-Wohlfühlfaktor mit sich – und wirkt nachhaltig. Alltag als Wohlfühlerlebnis, darin liegt die große Kunst. Es ist doch viel klüger, es sich möglichst jeden Tag nett zu machen, als sich ein knappes Jahr abzurackern, um dann während der zwei Wochen Urlaub ein Gefühl von Erholung zu erhaschen.

Natürlich, bringt auch das Leben mit Kindern seine Turbulenzen mit sich und uns immer wieder gehörig ins Schwitzen. Überspannt es doch gelegentlich unseren Geduldsfaden. Jedoch wurde eine Sache sehr offensichtlich: mit meiner eigenen Ruhe wuchs auch die Entspannung in der Familie. Je näher ich mir selbst komme, meinen grundlegenden Bedürfnissen nachgehen kann, umso mehr friedliche Zeit verlebten wir gemeinsam mit unseren Kindern. Wenn sich auch in den ersten Jahren dann und wann die Idee einschlich, hier – öfter als mir lieb ist – ein „besseres Dienstmädchen-Dasein“ zu führen, hat mich die Zeit und die zunehmende Erfahrung in eine ganz andere Sphäre wachsen lassen. Heute gehe ich meinen Herzensprojekten nach, nehme mir Zeit für mich und kann mich kaum an etwas mehr erfreuen, als den Tag gemeinsam als Familie zu erleben.

Mit der Entscheidung Kinder in die Welt zu setzen habe ich wohl oder übel einer gewissen Verantwortung zugestimmt. Ein ganzes Repertoire an Aufgaben, die ein gutes Gedeihen der Kinder gewährleisten sollen, geht damit einher. Jedoch habe ich mittlerweile erkannt, wie leicht es gerade mit Kindern ist, vielen der eigenen Grundbedürfnisse, nach Natur, gesundem Essen, einem guten Biorhythmus, Genüge zu tun. Meinen eigenen Freuden und Talenten nachzugehen, ließ sich einfacher als gedacht in den Familienalltag integrieren und brachte mich mir selbst ein gutes Stück näher.

So meine ich heute, dass mich wohl nichts mehr dabei unterstützt hat, meine eigene Mitte und mich in einem gesunden, harmonischen Lebensrhythmus zu finden, wie das Einlassen auf ein Leben als Mutter.

Ich wünsche all jenen, die das möchten, ebenso viel Freude dabei!







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