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Gut, dass es Papa gibt

  • Isabel
  • 27. Jan. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Aug. 2024


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Da sich viele meiner Texte um die Mamas drehen, um Ihnen Mut zu machen, ihre Würde als Frau und Schöpferin wieder zu erkennen, ist es auch einmal an der Zeit den Papas da draußen ein paar Zeilen zu widmen.


Ich persönlich halte nämlich ein gutes Zusammenspiel von Mutter und Vater für die vielversprechendste Form, Kinder gut aufwachsen zu lassen. Ich glaube allerdings, dass jeder der beiden seine Aufgaben und seine ganz bestimmten Aktionszeiträume hat.

Das ist in der aktuellen gesellschaftlichen Situation ein heikles Thema. Um hier gleich irgendwelchen Fehlinterpretationen vorzubeugen, möchte ich festhalten, dass meine Texte mein eigenes Gedankengut sind und in keinsterweise politischen Hintergrund haben. Mich politisch einzuordnen wäre ohnehin sinnlos, da ich keinem politischen System der letzten Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende, meinen Zuspruch geben würde – wäre auch nur eines davon vertretbar, wäre die Welt in einem besseren Zustand als sie heute ist! So viel dazu.

Rollen zu verteilen ist gar nicht „in“ und eigentlich sollte im Moment alles „unisex“ sein. Diese Einstellung teile ich jedoch nicht. Für mich haben Frau wie Mann unschätzbaren Wert und ganz besondere Fähigkeiten, physischer und psychischer Natur. Klarerweise ist in der Realität alles etwas „bunter“ und nicht immer, exakt da oder dort zuzuordnen. In jedem Fall sollte man seiner eigenen, gesunden Intuition folgen und sein Leben so gestalten, wie man es selbst möchte.

Trotzdem habe ich so viel Vertrauen in die Natur, dass es naheliegt zu vermuten, dass wir Frauen, da wir schwanger sind, gebären und stillen, mit speziellen Fähigkeiten ausgestattet sind. Und auch die Männer entsprechend ihres Aktionsmodus bestimmte Qualifikationen mitbringen.

Bis vor wenigen Jahrzehnten haben Frauen ihre Kinder meist über das erste Jahr hinaus gestillt. Daher ergibt sich eine natürliche Nähe zwischen Mutter und Kind in den ersten Lebensjahren. Hier spielt grundsätzlich die Mutter für das Kind eine „größere“ Rolle, als der Vater.

Aber auch die Papas haben ihre ganz besondere Zeit. Das dürfen wir in der Familie gerade live miterleben. Mein ältester Sohn ist zwölf, und es hat sich bei ihm mittlerweile ein signifikantes Bedürfnis eingestellt, sich an seinem Vater zu orientieren. Ob beim gemeinsamen Sport, im Wald, am Klavier oder in der Werkstatt – das Interesse für die Dinge, die Papa sagt und tut, ist enorm gestiegen. Sogar die väterlichen Emotionen werden teilweise nachgeahmt. Mit Papa raus in die Welt zu gehen, oder über sie zu lernen, ist gerade total angesagt.

Als mein Mann letztens für ein paar Tage verreist war, hat mein Sohn, doch glatt Papas Hausschuhe getragen, und sich in Papas Kaffeetasse einen Getreidekaffee gemacht, um dann auf Papas Arbeitsplatz seine Hausübungen zu machen. Innerlich musste ich echt schmunzeln.

Ich muss wirklich sagen, dass mein Mann von Beginn an ein engagierter Papa war. Er hat verhältnismäßig viel Zeit, ja eigentliche fast jegliche Freizeit der Familie gewidmet oder zumindest eines der Kinder in seine Aktivitäten eingebunden. Je nach Alter gingen sie mit auf den Berg, zum Bogenschießen oder bauten eine Gartenmauer gemeinsam.

Aber gerade jetzt, wo altersgemäß die tatsächliche Orientierung nach außen beginnt, würde ich fast meinen, dass der Papa für unseren Sohn im Moment die größere Rolle spielt. In jedem Fall werden die gemeinsamen Aktivitäten mit dem Vater jetzt sehr genossen. Und es scheint jetzt viel spannender zu sein, das zu entdecken, was Papa tut.

Mit Kindern alle möglichen Projekte zu verwirklichen, ist übrigens generell eine Fähigkeit, die ich in unserer Familie eher dem Papa geben würde. Ich bin wirklich gut darin, all unsere Angelegenheiten zu managen, die Termine zu koordinieren, alle zu versorgen und jedes Familienmitglied zur rechten Zeit am rechten Ort zu haben und wenn es sein muss auch wieder Ruhe rein zu bringen. Mein Mann allerdings hat die wunderbare Fähigkeit, die Kinder für alle möglichen Dinge zu begeistern. Das beginnt bei verschiedenen Sportarten und geht über das Handwerken, bis hin zur Kunst. Ich singe auch mal gern mit den Kindern, aber wenn Papa beginnt am Klavier loszulegen, schwingt da eine ganz andere Motivation mit.

Bestimmt kann jeder Mensch, unabhängig ob Mann oder Frau, andere und vor allem die eigenen Kinder für Dinge begeistern, von denen er selbst begeistert ist. Das halte ich - ganz nebenbei bemerkt - übrigens für eine wichtige Eigenschaft im Zusammenleben mit Kindern. Selbst zu finden, was einem Freude macht, und es auszuleben, macht glücklich und zeigt Kindern wie schön und lebenswert das Leben ist, wenn man seine Träume lebt.


Bei einem Vortrag habe ich einmal gehört, dass die Mutter eher für das „beschützende Nest“ steht, dass vor allem in den ersten Lebensjahren Halt und Sicherheit gibt, und dass der Vater den Kindern „das Tor zur Welt“ öffnet. Das fand ich einen recht passenden Vergleich zu dem, was wir erleben.

Für mich geht hieraus auch recht eindeutig hervor, dass jeder Elternteil seine Kompetenz hat. Und durchaus in einer spezifischen Entwicklungsphase des Kindes besonders in Aktion tritt und dann absolut gefragt ist.

Natürlich ist es von Beginn an bereichernd, wenn Mama und Papa für den jungen Menschen gemeinsam da sind. Wir haben es auch immer so gehandhabt und für alle Beteiligten ist es wunderbar, wenn Papa mal das Baby in der Trage hat und Mama ausrasten oder sich ganz allein dem großen Bruder widmen kann. Jedoch steckt auch eine gewisse natürliche Logik dahinter, dass in den ersten Jahren der Kindheit Mama eine Art Hauptrolle spielt. Wiederrum wohl gerade zum Kennenlernen der Welt und beim Verwirklichen mancher Projekte, Papa ganz groß ins Spiel kommt.

Ist es in manchen Familien gerade andersherum, wird das auch seinen Sinn haben und ist deshalb nicht minderwertiger.

Es sollte jedoch in Ordnung sein, die mittlerweile so entwürdigten „Rollen“ wieder ganz klassisch zu leben. Ich beobachte in vielen Familien, dass Mütter die Intuition haben, ihre Kinder gut zu versorgen, zu schützen und ihnen Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Väter wiederrum wollen mit den Kindern in die Welt hinaus und legen hohen Aktionismus an den Tag. Sie können es kaum erwarten bis ihre Sprösslinge endlich groß genug zum Fußballspielen oder für einen Besuch im Kino oder Museum sind.

Beides ist richtig und wichtig – der Zeitpunkt ist ausschlaggebend. Für ein Baby bedeutet Veränderung von Umgebung, Bezugsperson und Termine meistens Stress. Deshalb wäre weder Fußballstadion noch Museum der geeignete Ort – für einen 14 Jährigen womöglich aber sehr interessant.


Wenn sich Familien heute entscheiden (ohne den ganzen herabwürdigenden Kram vergangener Jahrzehnte) wieder im Einklang mit ihren ganz speziellen Fähigkeiten zu leben und so auch die Werte ihres Geschlechtes zu zelebrieren, dann kann ich dazu nur sagen: das ist eben Bio!



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